16 Beispiele aus der freien Wildbahn. Die WINs überzeugen mit Witz und Kreativität, die Fails sind noch viel witziger. Nummer 16 muss als MEGA-FAIL eingestuft werden. Alle Beispiele wurden von mir über den Zeitraum von rund einem Jahr gesammelt.
Die Marketing-Beispiele in der Übersicht
Marketing Beispiel Nr. 1 WIN: Viral Post Editor
Der Viral Post Generator von Taplio ist aus mehrfacher Sicht ein Digital Marketing Win:
- Reflektion des Zeitgeistes: Der Viral Post Generator setzt auf der Müdigkeit auf, die wir gegenüber der Schwemme an übertrieben bedeutungsvollen LinkedIN-Posts empfinden. Indem es diesen Trend aufgreift und übertreibt, spricht es viele Nutzer an, die diese Art von Inhalten als zunehmend banal empfinden.
- Humor als Marketinginstrument: Humor ist ein starkes Werkzeug im Marketing. Indem es übliche Social-Media-Posts satirisch darstellt, erzeugt der Generator Unterhaltung und Aufmerksamkeit. Dies kann die Viralität des Tools selbst fördern.
- Markenbildung und Reichweite: Hinter dem Tool befindet sich die auf LinkedIn spezialisierte Firma Taplio. Mit dem humorvollen Tool kann sich das Unternehmen positionieren und generiert gleichzeitig wertvolle Sichtbarkeit für den eigenen Service.
Well done 👏
Marketing Beispiel Nr. 2 FAIL: Zielgruppenorientierung
Dieses Foto ist während einer kurzen Reise auf Palma de Mallorca entstanden. Es zeigt die Strassenfront eines geschlossenen Restaurants.
Wahrscheinlich ist es geschlossen, weil die Betreiber an der Zielgruppenorientierung gescheitert sind 😉.
Marketing Beispiel Nr. 3 WIN: Fluke USB-Stick
Dieses Bild habe ich an einer Messe in Chicago aufgenommen, an welcher ich mit Geschäftspartnern war. Es zeigt einen USB-Stick in der Form eines Fluke Spezialgerätes. Ich stufe dieses Give-away aufgrund von 3 Punkten als Digital Marketing WIN ein:
- Branding: Der USB-Stick ist sofort als ein Produkt von Fluke erkennbar, was das Markenbewusstsein stärkt.
- Kreativität: Die originelle Gestaltung des USB-Sticks als eine Miniatur des tatsächlichen Produkts ist einprägsam und witzig
- Nützlichkeit: USB-Sticks werden in noch nicht stark digitalisierten Branchen noch immer als sehr nützliche Give-aways angesehen
- Relevanz: Bei den technischen Spezialisten, welche diese Geräte einsetzen, sind die ultrateuren und qualitativ hochwertigen Fluke-Apparaturen hoch im Kurs
Marketing Beispiel Nr. 4 FAIL: Fades Webinar aus der Dose
Das ist ein Beispiel, welches die Contentmarketing Grundregel des Usernutzens herrlich mit Füssen tritt.
Vor längerer Zeit habe ich mich für ein Webinar angemeldet. Als der Tag der Durchführung kam, war ich aber ziemlich enttäuscht:
- Im Webinar wurden mir 4 vorgängig aufgezeichnete Videos abgespielt. Ich fühlte mich verarscht, denn um Videos anzuschauen, muss ich mich nicht mit meinen Userdaten anmelden und zu einem bestimmten Zeitslot erscheinen. Das geht auf Youtube einfach so.
- Auf meine Frage im Chat kam eine Auto-Antwort, mir würde die Frage im Nachhinein beantwortet. Der Content wurde als nicht nur nicht live produziert, von den Betreibern war auch gar niemand anwesend.
- Im Nachhinein wurde ich von jedem der 4 Videoanbietern mit Werbemails bombardiert. Sie haben meine Daten herumgereicht und mich frischfröhlich auf alle E-Mail-Listen draufgenommen.
Marketing Beispiel Nr. 5 WIN: Bierglas mit Call to Action
Zu diesem Echtwelt-Beispiel eines Call to Actions gibt es nichts mehr zu sagen. Quelle: Torsten Rödiger auf LinkedIN.
Genial 💯
Marketing Beispiel Nr. 6 FAIL: Internetnutzung für CIO
Im Digitalisierungsparadies Deutschland ist die Internetnutzung ein seltener Arbeitgeber-Benefit 😉. Quelle: Siegfried Betke auf LinkedIN.
Marketing Beispiel Nr. 7 WIN: Nussverpackung
Das Bild zeigt eine äusserst kreative Verpackung für Nüsse, wobei das Design die Illusion erweckt, dass ein Cartoon-Eichhörnchen sich die Backen mit den Nüssen vollgestopft hätte. Ein klarer WIN:
- Aufmerksamkeit erregend: Die einzigartige und niedliche Verpackung sticht im Regal hervor und zieht die Blicke der Kunden an.
- Thematische Relevanz: Eichhörnchen werden mit Nüssen in Verbindung gebracht, was das Produkt thematisch passend und sofort erkennbar macht.
- Emotionale Verbindung: Die Verwendung eines süßen Charakters kann eine emotionale Reaktion auslösen und so die Wahrscheinlichkeit eines Kaufs erhöhen.
- Virales Potenzial: Kunden könnten dazu angeregt werden, Bilder der Verpackung in sozialen Medien zu teilen, was zu kostenloser Werbung und erhöhter Markenbekanntheit führt. Was ja offensichtlich bestens funktioniert hat 😉
Marketing Beispiel Nr. 8 FAIL: Personal Branding NoGo auf LinkedIN
Selbstständiger Unternehmer aus einer Branche mit starker Lokalität lässt auf LinkedIn Dampf ab und zeigt die deutsche Spitzenpolitikerin an. Und geht viral.
Er kippt seinen Personal Brand kurzerhand über Bord. Er stellt sich mit seiner Marke in die Wutbürger-Ecke und lädt sie mit allen möglichen Werten auf, die er von seiner beruflichen Marke fernhalten sollte.
Marketing Beispiel Nr. 9 WIN: Social Proof und Subscriber-Spende
Dieser Screenshot stammt von der Webseite der Schwedische Firma Signomatic. Hier fallen gleich zwei Dinge auf:
- Sie haben die positiven Bewertungen von Trustpilot fix in den Footer eingebaut. Eine geniale Variante, um Social Proof zu vermitteln. Ich sehe auf einen Blick, dass viele andere Kunden den Services von Signomatic vertrauen, also kann ich ihnen ja auch vertrauen.
- Newsletter-Einträge werden direkt mit Spenden aufgewogen. Mit einer Subscription kann ich als externe Person eine gute Tat bewirken. Eine tolle Massnahme, um die E-Mail-Liste zu befüllen.
Marketing Beispiel Nr. 10 FAIL: Digital Detox auf LinkedIN
Ein LinkedIn-Post über Digital Detox. Da bleiben doch nur noch die Worte weg ;-).
Marketing Beispiel Nr. 11 WIN: Briefkasten-Türsteher Paul
Diese Werbesendung lag irgendwann im 2023 in meinem Briefkasten. Ich stufe sie als Marketing WIN ein, denn:
- Witzig und mit Liebe zum gestalterischen Detail umgesetzt
- Storytelling mit dem «Türsteher Paul» eingesetzt, welcher in der Form einer Comicfigur daherkommt
Das genial böse an der Aktion war aber, dass diese Werbesendung auch in allen Briefkästen mit einem Stopp-Werbung-Aufkleber gelandet ist. Das enthüllt den wahren Beweggrund dieser Sendung: Es geht nicht darum, Werbung abzuhalten. Sondern es geht darum, bei den Stopp-Werbung-Leuten ein Opt-In für Werbung einzuholen.
Marketing Beispiel Nr. 12 FAIL: Der Kalender besitzt dein Leben
Jeden Morgen von 05:30 – 07:30 macht diese Dame ihre Morgenroutine, bevor sie eine Stunde in Business Content investiert. Anschliessend geht es los in einen wunderschönen Tag voller Termine. Ich könnte mir nichts Schlimmeres vorstellen, als mit einem solchen Kalender leben zu müssen. Horror.
Aber es geht noch schlimmer. Pausen zwischen den Terminen sind etwas für Anfänger 👇
Marketing Beispiel Nr. 13 WIN: UI-Excellence auf der Thank You Page
Genial umgesetzt ist diese Thank-You-Page der Firma Inxmail. Auf dieser Page hier bin ich gelandet, nachdem ich mich für ihren Newsletter angemeldet habe. Genial wie sie hier mit den Icons den Follow-up Prozess veranschaulichen. Ich sehe als User genau, wo im Prozess ich stehe und was ich zu tun habe. So geht User Experience 👏.
Marketing Beispiel Nr. 14 FAIL: Strassenbauer-Weiterbildung für IT-Firma
Das nächste Beispiel ist als FAIL kategorisiert, aber das ist nicht ganz fair.
Was uns bei der IOZ halt zum Schmunzeln gebracht hat, ist, dass die Absenderin dieses Briefes für Weiterbildungen im Strassenbau wirbt. Bei einer IT-Firma. Hier sind wir erneut im Thema Zielgruppenorientierung unterwegs :-D.
Ich stelle mir vor, dass sie stolz auf den neusten Katalog an Weiterbildungen waren und diesen natürlich so weit wie möglich streuen wollten. Zu diesem Zweck haben sie alle ihre Adressen zusammengesammelt und alle angeschrieben. Und für dieses Engagement vierdienen sie Beachtung, ganz im Ernst.
Marketing Beispiel Nr. 15 WIN: Wenn ChatGPT glaubt, 7×8=14 sei richtig
Etwas vom Schwierigsten im E-Mail-Marketing sind die klassischen B2B-Newsletters. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich diese Mail von Management & Qualität erhalten habe.
Der Titel mit «Wenn ChatGPT glaubt, 7 x 8 = 14 sei richtig…» hat meine Aufmerksamkeit gepackt:
- Der offensichtliche Rechnungsfehler sticht sofort ins Auge
- Der Titel spielt auf eine faktische Inkorrektheit von ChatGPT an, welche zum Zeitpunkt ein heiss diskutiertes Thema war
- Der Titel lässt mit den drei Punkten …
Was Management & Qualität ganz gut gemacht hat: Sie haben NICHT Newsletter in den Betreff geschrieben. Dies ist nämlich eines von 5 typischen NoGos im E-Mail-Marketing.